Paleochora
Paleochora

DIE GRIECHISCHE MUSIK

In der heutigen Form besteht die griechische Musik noch nicht solange, man unterscheidet zwischen traditioneller und moderner Musik. Beide Arten sind in Griechenland sehr beliebt. In keinem anderen Land gibt es so viele Sänger und Sängerinnen wie hier.

Die Musik war über Generationen hindurch eine Ausdrucksform für Krieg und Frieden, Reich und Arm, Leiden und Freuden. Feste mit Musik gab es bereits in der Antike. In der Byzantinischen Zeit entwickelte sich eine Musikform, die damals in Kleinasien weit verbreitet war. Aus jener Musik leitete sich die Rembetikomusik ab. Durch die Auswanderung vieler Griechen wurde diese Musik nach Griechenland gebracht. Das Hauptinstrument ist die Bouzouki, ein damals sechssaitiges Instrument für Solomusik. In den 60er Jahren änderte sich die Beschaffenheit auf acht Saiten. Man kann also auch sagen, daß der Rembetiko der Vorläufer der heute so populären Bouzoukimusik ist.

Etwas ganz anderes im Gegensatz dazu ist die kretische Musik - sie ist wild und ungebändigt. Im komplizierten 7/8- oder 9/8-Takt quirlen endlose Melodiefolgen, manchmal monoton und archaisch, manchmal fast ekstatisch. Der orientale Einfluß ist nicht zu überhören. Die Hauptrolle spielt die Lyra, das traditionelle dreisaitige Streichinstrument aus Maulbeerholz. Sie übernimmt die Melodieführung und wird noch begleitet von dem Lauto (einer Art Laute) und dem Tambouras (Bouzouki). Oft ist auch Gesang dabei, dann wechseln sich Sänger und Lyra in der Melodieführung ab. Die Strophen bestehen meist aus sogenannten. Mantinades - 15-silbige Zweizeiler mit viel Witz und Geist, die oft spontan erfunden werden. Für jeden Anlaß gibt es Mantinades, schon die Kinder üben sich darin. Auf dem Land und in den Bergen sieht man noch häufig Askomantoura, eine quäkende Doppelflöte. Die bekanntesten kretischen Musiker sind der Liedermacher Jannis Markopoulos und der Lyraspieler Nikos Xilouris aus Anogia, von denen überall Platten, CDs und MCs erhältlich sind.

KRETISCHE TÄNZE

Im Tanz drücken die Kreter Gefühle und ihren Seelenzustand aus. Kretische Tanzgruppe Aber nicht nur Freude, sondern auch Trauer, Wut und Schmerz kommen an die Oberfläche. Nicht ungewöhnlich sind deshalb Einzeltänzer, die, mitgerissen von der Lyra-Musik, spontan aufstehen und eine intensive Einlage geben. Auch ältere Kreter sieht man dabei oft.

Sirtos: diese schnellen Reigentänze im typischen 7/8-Takt werden in ganz Griechenland, je nach Gegend ,unterschiedlich getanzt. Der Sirtos von Chania heißt zum Beispiel Chaniotikos, der von Rethymnon Rethymniotikos. Die Tänzer bilden einen offenen Kreis, indem sie sich bei Händen oder Schultern anfassen. Der erste in der Reihe bestimmt, was getanzt wird und kann dabei sein ganzes Können präsentieren. Der weltberühmte Sirtaki ist übrigens kein kretischer Tanz. Er wurde von Mikis Theodorakis für Anthony Quinn im Film "Alexis Zorbas" komponiert und ist eine stark vereinfachte Variante des Sirtos.

Pentozalis: (Fünfschritt) ist vielleicht der bekannteste kretische Tanz, der aus dem Osten der Insel kommt, seine Ursprünge reichen wahrscheinlich bis in die minoische Zeit zurück. Ähnlich wie beim Sirtos bilden mehrere Tänzer eine Reihe, fassen einander an den Schultern und beginnen mit unbeweglichen Oberkörpern anfangs recht langsam die recht kompliziert anmutenden Schrittfolgen. Dem ersten fällt dabei wieder die Führung zu. Allmählich steigern sich dann Geschwindigkeit und Leidenschaft, wobei dann der Führende aus der Reihe sich in die Mitte begibt und ein kurzes Solo auf den Tanzboden legt. Er wird vom Nächsten in der Reihe abgelöst.

Sousta: ist der einzige Paartanz der Insel und hat seinen Ursprung wahrscheinlich in Rethymnon. Er wird hauptsächlich auf Hochzeiten getanzt.

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