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ARCHÄOLOGISCHE STÄTTEN
Ganz Kreta ist ein grosses Buch der Geschichte. Einer Geschichte die sich in die Tiefe der Jahrhunderte verliert In der
weiteren Region von Paleochora gab es im Altertum und speziell während der Hellenischen Zeit (ab 400 v.Ch.) viele
Städte, welche die kleineren Siedlungen kontrollierten. Diese Städte entwickelten sich stark, weil sie wegen der
gebirgigen, unzulänglichen Umgebung Schutz gegen die Piraten Überfälle boten.
LISSOS Nahe Paleochora in
östlicher Richtung befinden sich die Ruinen dieser antiken starken und unabhängigen Stadt des 4.Jh. v. Chr, die
als Hafen der antiken Städte Yrtakina und Elyros die bis zur Byzantinischen Periode im 9.Jh. n.Chr. blühten,
fungierte. Lissos war ein grosses Handelszentrum, besass eigenes, in Gold geprägtes Geld und der antike Geograph
Skylakas erwähnt sie in seinem Werk "Die Umschiffung" im Jahr 350 v.Chr. Ausgedehnte archäologische
Stätten rund um die Bucht vom Heiligen Kyrkos.
Viele Keramikteile bzw. Reste aus der klassischen,
Hellenisch-Römischen bzw. Byzantinischen Periode liegen noch frei am Boden. Viele sichtbare Monumente, wie das kleine
antike Theater, die Baäer, das Nymphäon, der dorische Tempel des Asklepios (Äskulap) mit seinen
wunderschönen Mosaikböden, Zisternen, Hafeneinrichtungen u.a. erinnern an die alte Pracht.Der antike Strand lag
damals 7 Meter höher als der heutige Meeresspiegel – durch den Zusammenstoss der Ägäischen und Afrikanischen
Platte wurde das westliche Kreta gehoben und das östliche gesenkt.
An der westlichen Seite der Region befindet sich die antike Totenstätte (Nekropolis) mit den Kammern und
Gewölben, ein Antikes Thermenbad und eine botanische Heilstätte. Die Stadt stand unter dem Schutz der Göttin
Diana (Artemis), auch "Diktyna" im antiken Kreta genannt. Ausgrabungen aus dem Jahr 1957 brachten Statuen von Asklepios
(Äskulap) ans Licht, der Ygia (Göttin der Gesundheit) und von Pluton (Gott der Unterwelt), sowie das Emblem der
Medizin, die goldene Schlange mit dem eingravierten Wort "ACKLAC" (Asklepios bzw.Äskulap)
ELYROS Die wichtigste dorische Stadt des westlichen Kreta welche Poikilassos ( das heutige Trypiti) und die Häfen von Sougia und Lissos unter ihrer Kontrolle hatte, blühte vom 4.Jh. v. Chr. bis 5.Jh. n.Chr. auf. Die unabhängige und autonome Handels- bzw Landwirtschaftsstadt, aber auch starke Marine-Stadt mit eigenem, in Gold geprägten Geld wurde von den Sarazenen im Jahre 823 n.Ch. zerstört und wird in Werken von Pausanias, Skylakas, Ierokles und anderen Reiseschriftstellern erwähnt. Bedeutende antike Funde werden im Museum von Chania ausgestellt.
KADROS Imposante antike Reste befinden sich im heutigen Ort Kadros. Er blühte während der Hellenischen Zeit auf ( 4.Jh. v. Chr. bis 10.Jh n.Chr.). Die sichtbaren Ruinen vermitteln das Bild einer ausgedehnten Stadt mit zahlreichen Bewohner. Von grossem Interesse ist der antike Friedhof von Kadros mit seinen in Felsen eingemeisselten Gräbern. Die wichtigste und am meisten bekannte Stadt im Tal von Vlithias war Kandanos oder "Kandania", welche sich auch wegen der Quarz- und Kupferbergwerke (die Anlagen sind östlich von heutigen Kandanos heute noch zu sehen) sich stark entwickelte.
Die archäologischen Funde sind zahlreich: eine Inschrift gewidmet an den Kaiser Traiano, ein Sockel der Statue von Septimus Sevyros, Grabornamente und Bestandteile von Schlössern aus Kupfer und Blei und viele andere Gegenstände. Ebenso bemerkenswert sind die Reste der Stadtwehranlagen, Mauern und Wehrtürme in Anydroi und Spaniakos, ebenso wie die grosse Anzahl von behauenen Gräbern und die späteren frühchristlichen Denkmäler mit ihren wunderschönen Mosaiken.
YRTAKINA Antike Stadt oberhalb des Ortes Platanos mit Funden aus der Nachminoischen Kultur.
SUIA Das heutige Sougia. Hafen der antiken Städte Elyros und Yrtakina. Blühte in der Römischen Periode. Erhalten sind noch Stadtmauern, Aquädukte, römische Bäder u.a.
PELKIS Antike Stadt beim heutigen Ort Pelekanos mit Fundamenten antiker Mauem sowie Reste eines Friedhofs.
KALAMYDI über den genauen Standort vom antiken Kalamydi wird gestritten. Die fremden Reisebeschreiber des vergangenen Jahrhunderts behaupten, dass auf den Ruinen vom antiken Kalamydi Paleochora erbaut wurde.
TARRAS Das heutige Agia Roumeli. Heimat der Nymphe Akakallida, welche aus ihrer Bindung mit Apollo Filakides und Filandros gebar, von denen die Elyrer entstammen.
VIENA Antike Stadt in der Region westlich von Koundoura. Man sieht dort antike Marmorsäulen am Strand und in der kleinen, seichten Bucht.
POIKILASSOS Eine der 100 antiken Städte der Hellenischen Periode Kreta`s, Hafen von Elyros. Dort befand sich der Tempel des babylonischen Gottes Sarapis, welcher als der "Weise Führer der Menschen", als "König der Meere" und als "Herr der Erde und der Abgründe" galt. Ptolemäus erwähnt sie in seinem Werk "Geographika".
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